Eine Ruhepause von Bali: Nusa Lembongan

Bali ist eine unglaublich schöne, interessante Insel, auf der man viel erleben kann. Besonders der Süden kann aber vor allem eines sein: Stressig. Wir haben uns aus diesem Grund dazu entschieden ein Wochenende lang Pause zu machen und uns auf der Insel Nusa Lembongan zu erholen. Auf der kleineren Insel ist das Leben einfach langsamer und trotz der überschaubaren Größe gibt es viele schöne, interessante Orte die einen Besuch wert sind.

Wie komme ich nach Nusa Lembongan?

Nusa Lembongan befindet sich im Südosten des Balinesischen „Festlandes“ und kann von Sanur aus erreicht werden. Im Internet kann man viele verschiedene Anbieter für die Überfahrt finden, wir müssen im Nachhinein jedoch sagen, dass unsere Recherche für die Überfahrt eigentlich nicht nötig war. Man kann alle Angebote direkt am Hafen in einem Haus vergleichen und dabei fällt besonders auf, dass es eigentlich nur 2 verschiedene Typen von Überfahrten gibt: Die Schnellboote und die langsameren Fähren.

Die Schnellboote brauchen etwa eine halbe Stunde, um einen entweder nach Mushroom Bay im Süden der Insel oder nach Jungut Batu im Norden zu bringen. Diese kosten 175.000 Rupien.

Die (langsamen) Fähren hingegen kosten lediglich 100.000 Rupien, fahren jedoch nur einmal täglich und brauchen dafür wohl insgesamt 1 ½ Stunden. Des Weiteren sollte man für diese anmerken, dass diese nur bei gutem Wetter fahren – wir zum Beispiel hatten diese Option aufgrund des Seegangs gar nicht.

Solltet ihr euer Hotel bereits im Voraus gebucht haben, klärt vorher ab, welches Boot ihr nehmen müsst, um auch wirklich dort hin zu kommen.

Wie lange sollte man auf Nusa Lembongan bleiben?

Viele Besucher unternehmen tatsächlich nur einen Tagestrip, um sich die Insel anzusehen. Dies ist mit einem Roller oder einem Taxi definitiv möglich, allerdings bleibt dabei besonders für das am Strand liegen keine Zeit und der Reiz eines Sunset Beach entfaltet sich dabei auch nicht wirklich – immerhin muss man die Insel ja vor Sonnenuntergang wieder verlassen, um bei Tageslicht wieder zurück auf Bali zu sein.

Um uns also wirklich auf der Insel erholen zu können, haben wir uns dazu entschieden, 4 Tage lang da zu bleiben. So hatten wir genug Zeit, um am Strand zu liegen und unsere Ziele zu Fuß zu erwandern.
Eine Wanderung von der einen Seite der Insel zu der anderen hat für uns übrigens etwa 1 ½ Stunden gedauert, wenn man also alles richtig plant, braucht man auch keine weiteren Transportmittel.

Wo übernachten wir auf Nusa Lembongan?

In Nusa Lembongan gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten, von einem schicken Bungalow mit eigenem Pool bis hin zu einem Homestay war eigentlich alles dabei. Wenn ihr euch für ein Bungalow oder allgemein etwas teureres interessiert, empfehlen wir sich dieses im Voraus auszusuchen und zu buchen. Es gibt solche Hotels überall auf der Insel, wir haben aber festgestellt, dass viele bei unserer Ankunft bereits voll waren.

Wir haben unsere Zeit auf Nusa Lembongan in einem Homestay verbracht. Diese sind meistens etwas weiter vom Strand weg (in unserem Fall zum Glück nur 10 Minuten vom Mushroom Bay) und bieten mit etwa 200.000 Rupien pro Zimmer pro Nacht eine der günstigeren Alternativen auf der Insel.

Zu unserem Aufenthalt gab es übrigens sehr viele Baustellen auf der Insel – zweifellos, um weitere Hotels zu errichten. Die Preise können sich also innerhalb der nächsten Monate noch drastisch verändern.

Was kann man auf Nusa Lembongan machen?

Nusa Lembongan bietet sich wie bereits erwähnt gut an um sich ein wenig zu erholen, darum überrascht es wohl auch nicht, dass die meisten Sehenswürdigkeiten wunderschöne Strände sind. Es gibt aber noch ein bisschen mehr auf der Insel zu sehen, wir haben unsere Beschreibungen daher in 3 Teile aufgeteilt: den Süden der Insel von Dreambeach bis Sunset Beach, den Mangroven Wald im Norden und die Strände von Mushroom Bay bis Jungut Batu im Westen.

Der Süden der Insel

Anfangen wollen wir mit dem Dreambeach, einem wunderschönen Strand im Süden der Insel. Einige hübsche Restaurants, weißer Sand und das blaue Meer laden hier ein, sich ein wenig auszuruhen und vielleicht ein bisschen schwimmen zu gehen.

Dabei sollte man jedoch ein wenig Vorsicht walten lassen! Die Wellen hier können sehr stark sein und einen bei schwerem Seegang wohl auch weiter hinausziehen. Es ist also eher etwas um sich von der heißen Sonne abzukühlen als tatsächlich dort Leistungsschwimmen zu betreiben.

Devils Tears
Etwa einen 5-minütigen Fußmarsch vom Dreambeach entfernt kann man Devils Tears finden, ein beeindruckendes Naturspektakel. Wie auch am Dreambeach gibt es hier hohe Wellen, die hier gegen die Felsen gespült werden. An einigen Teilen der Küste spritzt das Wasser hier bei einer hohen Welle unglaublich weit hoch. Das kann man tatsächlich nicht nur vor Ort sehen, diese Fontänen kann man manchmal an vielen höher gelegenen Stellen der Insel sehen.

Eine andere Stelle von Devils Tears war jedoch noch beeindruckender: Es gibt hier eine Höhle, in die die Wellen hineingehen und so innerhalb der Höhle einen den Luftdruck erhöhen. Die Luft wird dann in einer riesigen Wolke entlassen, was fast so aussieht, also würde hier ein Drache unter dem Felsen lauern, von dem man nur den Atem sehen kann.

Auch für Tierlieber gibt es hier mit etwas Glück einiges zu sehen! Als wir Devils Tears besucht haben, war dort eine Gruppe wilder Schildkröten im Wasser. Diese kamen immer wieder an die Oberfläche, um zu atmen – natürlich hätte ich sie lieber selber beim Tauchen gesehen, trotzdem war das ein interessantes Erlebnis!

Die in die Kamera zu bekommen war echt verdammt schwierig, aber das hier ist doch eindeutig eine Schildkröte! 🙂

Sunset Beach
Als letztes Ziel in dieser Gegend gäbe es den Sunset Beach. Der Name verrät schon, was man sich hier genau anschauen sollte. Genauso wie am Dreambeach und Devils Tears sind die Wellen hier sehr hoch, im Unterschied zu Dream Beach ist der Meeresgrund hier allerdings sehr steinig. Schwimmen gehen ist also nicht zu empfehlen, trotzdem ist der Sonnenuntergang hier ein schöner Anblick den man in einem der Restaurants am Strand beim Abendessen oder einfach einem Getränk genießen kann.

Der Mangroven Wald

Der Mangroven Wald von Nusa Lembongan befindet sich an der Nordküste der Insel und kann in 20 Minuten zu Fuß von Jungut Batu erreicht werden. Wir empfehlen hier eine kleine Bootstour zu machen, wir haben hier etwa 50.000 Rupien für eine 30-minütige Tour bezahlt. Natürlich ist der Mangroven Wald selber schon ein beeindruckender Anblick, besonders gefallen haben uns aber die kleinen Krebse, die hier im Schlamm leben.


Man kann den Wald wohl auch auf dem Kayak erkunden 😉

Des Weiteren findet man den „Mangrove Point“, einem Ort zum schnorcheln hier in direkter Nähe. Mehrere Guides im Internet und auch die lokalen Anwohner animieren einen dazu, sich das Korallenriff vor der Tür einmal anzuschauen, sogar zu Fuß dorthin zu gehen/schwimmen, ich möchte davon aber ganz klar abraten.

Um den Mangrove Point zu erreichen muss man vom lokalen Strand hier in das Meer laufen, dorthin, wo oft mehrere Boote vor Anker liegen. Der erste Teil ist dabei kein Problem, es gibt zwar eine Menge Seegrass, aber das hat bis jetzt noch niemandem wirklich weh getan.
Problematisch wird es nach etwa 200 Metern, denn hier ist das Wasser immer noch keine 50 cm tief aber das Korallenriff breitet sich direkt vor einem aus. Dabei keine der empfindlichen Korallen zu zerstören ist unmöglich, daher habe ich mich dazu entschlossen mich schwimmend vorsichtig weiter vorzuarbeiten, was bei dem seichten Wasser auch nicht unbedingt einfach ist.

Angekommen am Korallenriff ist das Wasser dann natürlich deutlich tiefer, es gibt auch viele verschiedene Fische, der Ort hat mich aber aufgrund der großen Zerstörung des Riffs in erster Linie an einen Elefantenfriedhof erinnert. Das war ehrlich gesagt ein bisschen zu viel für mich – ich bin direkt umgekehrt.

Zum Wohle der Korallen die hier (noch) leben und um euch die Enttäuschung und den mühsamen Weg zu ersparen: Geht wo anders hin zum Schnorcheln. Ich habe schönere Korallenriffe (sogar mit mehr Fischen!) in Padangbai und Amed gesehen und auch viele der Touren die hier in Nusa Lembongan angeboten werden führen zu sehr interessanten Zielen, die wahrscheinlich besser erhalten sind.

Der Westen der Insel

Im Westen der Insel befinden sich neben den meisten Siedlungen der Einheimischen einige Strände. Mushroom Bay im Süden ist die Bucht in der wir angekommen sind und von wo aus wir auch abgereist sind. Uns hat das blaue Wasser und die Umgebung sehr beeindruckt und wir haben das Schwimmen hier sehr genossen. Einzig aufpassen sollte man hier auf die ankommenden Boote. Wirklich ein Problem ist das nicht, achtet aber darauf nicht im Weg zu sein.

Unser nächster Strand war Coconut Bay, welcher von Tamarind Bay aus über einen kleinen Pattweg erreicht werden kann. Die kleine Bucht hier bietet einen etwas entspannteren Tag, denn Boote kommen hier selten her und allgemein ist der Strand sehr isoliert. Also der perfekte Ort um sich zu erholen!

Der letzte Ort wäre Jungut Batu, das kleine Dorf auf der Insel. Neben einigen Geschäften und Restaurants zieht sich der Strand an der gesamten Länge entlang. Auch hier legen zwischendurch Boote an, das sollte einem beim Schwimmen aber nicht großartig stören.

Weitere Infos

Da die Insel sich natürlich nicht komplett selbst versorgen kann, müssen viele Sachen von Bali bezogen werden. Aufgrund dieser erhöhten Transportkosten mussten wir feststellen, dass viele Produkte teurer sind als auf Bali selber.

Wenn ihr feststellt, dass euch das Geld ausgeht, braucht ihr euch darum aber nicht allzu große Sorgen machen. Da wir im Süden der Insel keine Geldautomaten gefunden haben, haben wir befürchtet, dass wir unseren Aufenthalt vorzeitig abbrechen müssten. In Jungut Batu, im Norden der Insel gibt es jedoch mehrere Geldautomaten.

Fazit

Nusa Lembongan war eines der besten Ziele, die wir auf Bali besucht haben und wir können jedem Besucher die Insel ans Herz legen. Für eine so kleine Insel gibt es eine Menge zu sehen und zu tun und der Erholungsfaktor ist einfach viel größer als auf Bali selber. Einen ganzen Urlaub würde ich auf der Insel jedoch nicht verbringen – je nach dem, wie viel ihr am Strand liegen wollt und euch erholen wollt, sollte ein Wochenendausflug für die meisten Besucher genug sein.

Wir hoffen, dass wir euch mit unserem Artikel über Nusa Lembongan helfen konnten und wünschen euch viel Spaß bei eurem Urlaub auf Bali!
Wenn ihr weitere Tipps braucht, schaut euch gerne die unten verlinkten Tipps über andere Ziele oder allgemeine Tipps über Bali an!
Wenn euch der Artikel gefällt, freuen wir uns über Kommentare, Likes und Shares!

Weitere Tipps für euren Aufenthalt auf Bali:
1. Allgemeine Tipps zu Bali
2. Visa Guide für Aufenthalte über 30 Tage
3. Roller fahren auf Bali
4. Die besten Strände auf Bali
5. Wie man einen Vulkan besteigt – Gunung Batur

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