Augmented Reality ist wahrscheinlich seit Pokemon Go allen ein Begriff. Besonders Hong Kong ist ein beliebtes Ziel für die chinesischen Pokemon Spieler, da dies neben Macau und Taiwan der einzige Ort in China ist, an dem das Spiel gespielt werden kann.
Wir haben Augmented Reality allerdings schon ein halbes Jahr vor dem Release von Pokemon Go genutzt, als wir Hong Kong das erste Mal besucht haben.
Auf unserem Weg von Shenzhen in die Stadt haben wir die „DiscoverHK“ App gefunden, ein Augmented Reality Reiseführer für Hong Kong. Wir haben so etwas noch nie vorher ausprobiert und dachten, dass dies vielleicht eine tolle Idee sein könnte, die Gegend kennenzulernen.

Wir haben uns für die “Travel through time tour” entschieden, einer Reise durch die Zeit, da ich mich für die Geschichte der Stadt interessierte. Diese Tour startet in der Metro Station „Sheung Wan“.
Wir wollten die Station zu Fuß erreichen und fanden leider gleich das erste Problem mit der App: Die Navigation gestaltete sich als schwierig, da das GPS nicht automatisch aktualisiert wurde – dies bedeutet zum einen, dass man immer wieder manuell aktualisieren muss und zum anderen, dass die Ortung sehr oft ungenau war.

Sobald man dann den Startpunkt gefunden hat, kann man auch den Wegbeschreibungen der App folgen. Diesen Startpunkt zu finden kann sich allerdings als schwierig gestalten, wenn man nicht mit der Metro ankommt.
Nach einem bisschen Suchen haben wir dann doch den Weg gefunden und liefen los zur ersten Sehenswürdigkeit, dem Westlichen Markt. In der App kann man viele Informationen über das Gebäude und seine Geschichte finden, das Gebäude selbst wurde allerdings zu einer Shopping Mall umgebaut – das ist wohl weder beeindruckend, noch habe ich einen guten Eindruck über die frühere Verwendung bekommen.

Von hier aus wurden wir durch viele, enge Gassen geleitet. Die App erklärte uns, dass diese Straßen dafür bekannt sind, alle möglichen chinesischen Waren zu verkaufen, zum Beispiel getrocknete Meeresfrüchte oder andere verrückte Sachen.

Die ersten Shops waren natürlich sehr interessant, da sie alle möglichen Kuriositäten im Angebot hatten. Nach dem wir aber durch mehrere verschiedene Straßen geleitet wurden, die alle irgendwas verrücktes verkaufen, wurde es tatsächlich ein bisschen langweilig.
Wir haben uns an dem Punkt dazu entschieden eine Abkürzung zu nehmen, was allerdings mal wieder Probleme mit dem GPS ausgelöst hat.
Die fünfte Sehenswürdigkeit ist die Possession Street, der Ort wo die Britischen Kolonialisten zuerst gelandet sind. Der historische Wert dieses Ortes ist natürlich sehr hoch, unter anderem weil er eine große Kontroverse auslöste: Die chinesische Bevölkerung wollte diesen Namen nicht akzeptieren und nannten ihn stattdessen „Großer Teich“. Dies klingt natürlich alles sehr interessant, tatsächlich ist dies aber nichts weiter als eine einfache Straße wie jede andere, die abgesehen von ein paar Restaurants eigentlich nichts zu bieten hat.
Leider fand ich persönlich die ganze Tour ein bisschen monoton, Yong hingegen hat sie anscheinend sehr gemocht. Nach dem wir durch die vielen Straßen mit verschiedensten asiatischen Waren geleitet wurden, kamen wir in die Straßen von Soho und Lang Kwai Fong – beide Gebiete sind sehr bekannt für seine vielen Bars und Clubs…
Die App hat mich anfangs sehr fasziniert, leider war ich aber am Ende ein wenig enttäuscht.
Augmented Reality als Reiseführer ist nicht nur eine sehr interessante Erfahrung, es spart tatsächlich auch eine Menge Geld. Durch die insgesamt 4 Touren hat man ein schönes, einfach verfügbares Angebot – man kann diese Touren aber wahrscheinlich auch irgendwo online finden oder erstellen lassen. Ein anderer Vorteil der App sind die tollen Beschreibungen, sowohl für den Weg, als auch für die Sehenswürdigkeiten. So hat man alles an einem Ort.
Wie bereits vorher erwähnt, war die Route aber sehr monoton – zusätzlich muss leider auch gesagt sein, dass die Ziele nicht wirklich zusammen passten. Die beste Zeit einen Markt zu besuchen ist ja meistens der Morgen, während die Bars wohl eher ein Ziel für den Abend sind. Egal was euch also wichtiger ist, ihr werdet beim anderen auf jeden Fall etwas verpassen. Mal ganz abgesehen davon das die wenigsten Bars einen historischen Wert haben.
Auf der technischen Seite gab es wie bereits erwähnt Probleme mit dem GPS, aber auch mit der Funktion “See what’s around”. Diese öffnet die Kamera eures Smartphones und sollte euch direkt auf dem Bildschirm alles wichtige von der Toilette bis zum alten Buddhistischen Tempel anzeigen.
Meiner Meinung nach sollte dies eines der Kernfunktionen einer Augmented Reality App sein, welche bei uns aber leider nicht so ganz funktioniert hat.
Ich persönlich denke, dass solch ein Reiseführer ein unglaubliches Potential hat, es muss aber leider noch ein bisschen daran gearbeitet werden. Ich hoffe, dass die Probleme der App behoben werden können, weil ich mich freuen würde eine verbesserte Version der App auszuprobieren!
Andere Sachen, die man in Hong Kong sehen oder machen kann:
1.Hong Kong City Guide
2.Visit Macau!
3.Go Hiking in Hong Kong!